Über Manni Lusch

ja - ich bin der Manni, ne! Also, SL-Hobby sind halt Schiffe mit Segel und Motoren. Ab- und zu schreibe ich auch hier im Blog was.

Lonely Rider – ein Arbeitsboot für schwere Einsätze

Schwere See und starker Tidenhub setzen dem Fundament des Fastnet-Leuchtturms auf Crowst Nest in der Blake See schwer zu.  Morgens klingelte das Telefon, dass dringende Wartungsarbeiten anstehen. Eine ideale Gelegenheit, das neue Arbeitsboot von Twohead Janus unter schwierigsten Bedingungen auf Herz und Nieren zu testen.

Aufbruch in Kokomo Binnenhafen

Wahrlich nicht für Sonntagsnachmittags-Schönwetter-Kaffeekränzchen ist dieses Boot ausgelegt. Dafür sorgt schon die reichlich vorhandende und funktionierende Schlechtwetterauststattung wie Radar, Scheibenwischer, zu öffnende Fenster auf der Brücke und umfangreiche Beleuchtung.

auf der Brücke mit umfangreicher Ausstattung

schnell ein Spiegelei für die erschöpften Taucher vorbereiten

diesiges Wetter auf New England

Die manchmal kantige Bugform früherer Twohead Boote ist nun angenehm abgerundet. Der herbe Charme eines Arbeitsboot wird durch die kleine Pantry (Küche) auf der Brücke abgemildert. Ansonsten läuft der Bootsbauer nicht jeden modischen Trend nach, wie diese gesculpeten Boote mit maximal 31 Prims. Nein, hier ist noch solide Handarbeit zu haben, mit ausreichend Prims, (über 400 bei voller Rezzung) die jeden Landvermieter erfreuen. Beim Rezzen wird allerdings gefragt, in welcher Ausbaustufe das Boot zu Wasser gelassen wird.

kleine Version Prims: 269 =  28 + 241  (attachment while  boating)
große Version Prims: 448 =  28 + 241  (attachment while boating) + 179 (attachment while boating).

Komischerweise klappt bei Twohead das automatische „Anziehen“ (Große Teile der Prims werden als Kleidung vom Avatar getragen) des Bootes schon seit Jahren, wo manche hochdekorierte Bootsbauer heute noch ihre Schwierigkeiten haben, dieses komfortabel zu gestalten. So fragen Dialoge einfach, was man Anziehen will, nachdem man schlicht und einfach den Kommandositz rechtsklickt und „sit“ wählt.  Die Attachments werden dann automatisch angelegt, so daß das Primmonster seinen Schrecken verliert. Blaue Boxen fragen auch, ob das Hud angelegt werden soll.

Das opulent ausgestattete Hud schaltet auf Wunsch eine Navigationsmap zu. So legen wir langsam in Kokomo Beach ab, um zügig und zuverlässig über viele Simgrenzen hinweg Richtung Crowst Nest anzusteuern. Das Wetter wird immer widriger. Der Radar führt uns sicher durch den englischen Nebel, der häufig in der irischen See vorherrscht. Schlimmer noch, ein Blizzard droht. Wir nähern uns dem Leuchtturm. Die starke Strömung macht das Anlegen an das Fundament normalerweise schwierig bis unmöglich. Normalerweise! Die Lonely Rider verfügt selbstverständlich über 2 Podantriebe, mit der das Boot genaustens manövriert werden kann. Auf der Stelle drehen, kein Problem. Bug- und Heckantrieb lassen sich komfortabel über Hud steuern. Dabei kann man schön mit der Kamera die ideale Sichtposition wählen, die dann auch eingehalten wird, wenn das Boot manöveriert. Ohne Probleme halten wir das Boot bei ablaufenden Wasser bei, so daß die Taucher das Fundament inspizieren können. Der kräftige Suchscheinwerfer unterstützt dabei mit seiner hellen Leuchtkraft. Wünschenswert wäre noch eine funktionierende Schleppeinrichtung für gestrandete J-Klassen etc., aber eine gut funktionierende Lösung habe ich in SL noch nicht gesehen.

Eintreffen am Fastnet Leuchtturm

Ein Blizzard zieht auf

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Fazit: wieder ein typisches Twoheadboot, welches durch feine Details und zuverlässiger durchdachter Funktion glänzt. Dieses Schiff kann man auf  Egle kaufen. Der Preis beträgt 3675 Linden.

Fizz die Dritte – Taschenrechner und Warmduscher adé

Tja, als Schiffsrattentrainer kommt man ja gar nicht an der Fizz 3 vorbei, und so kaufte ich mir die Neue. Neues Boot, neue Preisklasse. Für 1250 Linden braucht man immerhin kein Hud mehr, dafür hat das Boot die Windanzeige eingebaut. Aber hinter dem Preisschild tut sich gerade eine Revolution auf: Es gibt keine Zahlen mehr! Wind 150, Segel 75, Spinnaker 60 auf Knopfdruck – aus und vorbei!

fizz1

Manni Lusch auf der Fizz drei

Nachdem mein Portemonnaie erleichtert wurde rezzte ich gleich die Fizz beim Fishers Island Yachtclub – gottseidank war keiner da. Hud braucht man ja nicht mehr, also reingesetzt und los.

Es kam, wie wir es von der alten Fizz her kennen, das Menü der 4 Betriebsarten Fun Mode, Novice Mode, Competition Mode und Expert Mode. Ich wählte vorsichtig den Novice Mode, bei dem man immerhin schon die Segel manuell steuern kann. Aber es ging einfach nix. Nothing. Alle Segelkenntnisse, die ich mir in meinen langen Secondlife-Leben hart erarbeitet hatte, wurden in Frage gestellt. Ich hampelte rückwärts. Ich fuhr seitwärts. Ich überschlug mich. Ich radierte an der Außengrenze von USS entlang. Gottchen.

Bevor ich mich komplett blamierte, dann auch noch vor dem Fishers Island Yachtclub, habe ich heimlich die Fizz eingepackt.

Heimlich schlich ich mich nach Kokomo Beach, zur mitternächtlichen Stunde.  Gerezzt. und wieder hampelte ich herum. Nur ganz langsam ging es voran. Auf Spoondrift habe ich wohl wieder versehentlich den Racewind genommen, also: “erst mal blaue Box ignorieren”, den Mode lieber in die Chatzeile schreiben.

Richtig am Köcheln war ich, als dann noch “vermutlich” irgendwelche netten Mituser von ihrem Luftschiff oder was auch immer das war, versuchten, mich rechtszuklicken.

Zufällig kam Shirin mit ihrer Fizz vorbei und merkte von meinen Problemen, und ahnte, dass hier gleich das pfingstbeste bergische Donnerwetter losbrechen wird. Sie meinte einfach nur: “Manni, geh es ruhig an, und es wird klappen!”

und: “die Modeanfrage ignorieren, dass sie keinen Racewind catcht”

Und siehe da, es kam Bewegung in die Kiste. Im Novicemodus konnte ich mich erst mal an die Kameraposition gewöhnen, ist wie im alten Minicooper: man sitzt direkt auf dem Wasser, und so sieht man auch.

Da es ja keine Zahlen mehr gibt, versuche ich zu kreuzen, in dem ich die Lünette der Windanzeige auf die rotgrüne Kante einnorde. Mit Gefühl baut man immer mehr Tempo auf, es ist schon gewisser Fleiß angesagt, die Segel optimal zu führen. Nur dann wird man durch Geschwindigkeitszuwachs belohnt. Nach wie vor ist bei der Fizz der Gegenwindbereich sehr groß. Bei zunehmenden Tempo macht sich der gefühlte Wind (apperent) immer mehr bemerkbar, so daß man noch paar Grad nachlegen kann.

Endlich in Plum Gut angekommen, wechselte ich in den Competition Modus. Hier muß nun auch die Sitzposition manuell gesteuert werden. Hier steckt eigentlich das Salz in der Suppe. Die Tastenkombination ist zunächst gewöhnungsbedürftig,  aber doch logisch. Man shiftet mit Shift-Pfeiltaste in die richtige Sitzposition. Es sind 6, wobei die äußeren nur für einen kurzen Moment gehalten werden. Falsche Sitzposi wird umgehend mit Kentern bestraft!

So kann es beim Halsen schon mal bischen hektisch zugehen. Zurück nach Tiga teste ich mal das Gennaker (Spinaker) an. Ich hab mir gleich die Geste für das Setzen auf F9 gelegt, “Gennaker” zu tippen, dauert zu lang und führt schnell zur Kenterung. Bei der Gelegenheit habe ich “Panorama” auf F2 gelegt. Panorama wechselt für wenige Sekunden in eine “von Oben-Kamera”.

Beim Gennaker kann man auch genug falsch machen. Badewasser ist auf USS ja ausreichend vorhanden. Wir stehen noch ganz am Anfang mit diesem Sportgerät.

Mein erster Eindruck: Mothgirl Dibou ist der ganz große Wurf gelungen. Sie hat die Fizz entscheidend weiterentwickelt, und die aufwendige Programmierung und die optische Darstellung des Segelerlebnis rechtfertigen sicherlich auch den Preis. Die Fizz ist aber jetzt noch weniger ein Einsteigerboot, wie sie vorher war. Dafür eine anspruchsvolle Rennjolle, die keinen Fehler verzeihen  und für realistische und spannende Rennen sorgen wird. Der Weg weg von den Zahlenkolonnen führt wahrscheinlich wieder näher ran an das RL-Segeln. Vielleicht kann das ja ein RL-SL-Sailor  bestätigen.

Ausblick Motorbootszene – Neues in 2009

Die Sportboot- und Cruiserbaureihe von Seawolf  fand in der SW3 Serie (SW 319 & 320) ihren Höhepunkt. Leider baut Verkin Raven keine Boote mehr, dabei setzt die SW 3 immer noch Maßstäbe hinsichtlich Design, Innenausbau und Fahrbarkeit im mittleren Yachtsegment. Mehr hierzu im SLinfo-Forum unter  Wo krieg ich ein Boot her

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Die SL. Coast Gard stattet uns gerade einen Besuch ab. Wer hier ein Boot von Surfwidow Beaumont vermutet, liegt falsch – es ist ein Rescue Boot von Tig Spijkers, die  die Seenotrettung in USS Gewässern rund um die Uhr sicherstellt. Demnächst folgt ein ausführlicher Artikel über die Arbeit der Lebensretter. Zurück zu Surfwidow, sie hat tatsächlich ein ähnliches Boot im Programm.

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Auch wenn jetzt einige Schiffsratten murren werden von wegen Primschleuder, Lagerzeuger undsoweiter undsofort, für mich ist das eigentliche Highlight 2008 die Dark Blue Star. Ich gab Twohead Janus mal ein Foto von der Bootsmesse 2008. Darauf entwickelte er zunächst die etwas kleinere Tug Yacht, die schon durch ihre souveräne Fahrbarkeit auch über Simgrenzen hinweg positiv auffiel. Es mag ja nach Rauchartikeln benannte Großyachten geben, die auch fahren sollen: die Fahrbarkeit hat bei diesem 505-Prim-Monster (1xRez&Sit, 2xAttachments) nicht gelitten. Stehen genügend Prims zur Verfügung, kann man einfach aufstehen, und ein Hausboot mit Schlafzimmer, Bad, Wohnküche, Raucherzimmer, Dachterrasse und Brücke steht zur Verfügung. Extrabericht folgt.

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Fischer Fritze fischt frische Fische auf dem SWB Florida Fisher. Fritzes Freunde fischen gerne um die Frische an der frischen Seeluft. Surfwidow Beaumont spendiert denn auch einen noch frischeren Hochsitz, von wo man die frischesten Fische noch eher sieht.  Das Attachment-Boot erlaubt den Skipper, alternativ vom Heck aus den Frischedampfer zu steuern.

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Was bringt uns 2009?

Aus der Blenderwerkstatt von Alan Beresford erscheint die bildschöne Sculpie-Riva-Aquarama. Das Original beförderte in den 50ern und 60er Stars und Sternchen mit ausreichend Motorleistung.  Zur Zeit wird noch an den Fahrscripten gearbeitet. Wenn die Fahrleistungen in SL genauso gut sind wie das fein detailierte Finish des Modells, dann wird dieses Boot neue Standards in der Sportbootszene setzen.

Eben fuhr noch Twohead Janus mit einem von der Tug Yacht abgeleiteten Fischdampfer mit offener Kommandobrücke ums Eck, so dass auch hier Neuigkeiten unmittelbar bevorstehen.

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